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Gesamtdeutsches Seminar fuer Wissenschaftsjournalisten

          der DFN-Nutzergruppe "Wissenschaftsjournalisten"

Tagungsleitung: Ulrich Schmitz, Bonn
Organisation: Sabine Janik, Bonn

Im Berliner Stadtteil Spandau fand das 1.Gesamtdeutsche Seminar fuer
Wissenschaftsjournalisten der DFN-Nutzergruppe "Wissenschaftsjourna-
listen" statt.

Eingeladen hatte das Pressebuero EUROKOMM, Kopfstation des DFN-Projektes,
und gekommen waren ca. 40 Teilnehmer aus allen Teilen der Bundesrepublik,
darunter renommierte Vertreter aus Wissenschaft und Publizistik. Ermoeg-
licht wurde das Treffen durch die finanzielle Unterstuetzung des Stifter-
verbandes fuer die deutsche Wissenschaft und der Robert Bosch Stiftung.

Ziel des Seminars war der Informationsaustausch zwischen Wissenschafts-
journalisten, Pressereferenten der Hochschulen und Vertretern von Wissen-
schaft und Forschung. Vor allem aber sollte der Kontakt zu Wissenschafts-
journalisten und Pressereferenten aus den neuen Bundeslaendern hergestellt
bzw. intensiviert werden. Probleme und Fragen des Wissenschaftsjournalismus
allgemein, der Moeglichkeiten elektronischer Kommunikation und der derzei-
tigen Situation des Wissenschaftsjournalismus in den neuen Laendern standen
dabei im Mittelpunkt. Jedem dieser Schwerpunktthemen war im dichtgedraengten
Programm ein eigener Tag gewidmet, wobei allerdings es nicht immer moeglich
und wohl auch nicht wuenschenswert war, diese Themenkreise strikt zu trennen.

Im folgenden sind die an den einzelnen Tagen stattgefundenen Vortraege in
knapper Form zusammengefasst:


I.Datenkommunikation in den fuenf neuen Bundeslaendern  -  Freitag, 16.11.90


1. Aufbau einer Datenkommunikations-Infrastruktur fuer Wissenschaftseinrich-
tungen in den fuenf neuen Bundeslaendern

Referenten: Klaus Ullmann, technischer Geschaeftsfuehrer des DFN-Vereins,
Berlin
Dipl.-Ing. Hans-Martin Adler, Akademie d. Wissenschaften, Institut
fuer Informatik u. Rechentechnik, Berlin

Thema des zweigeteilten Vortrags war einerseits die Vorstellung des DFN-
Vereins, seiner Aufgaben und Ziele, andererseits der derzeitige Stand und
die zukuenftigen Ziele der Datenkommunikation in den neuen Laendern.

Im ersten Teil des Vortrages stellte Herr Ullmann den DFN-Verein, in dem
nahezu alle Hochschulen und Grossforschungseinrichtungen, sowie bedeutende
Wirtschaftsunternehmen vornehmlich der EDV-Branche Mitglied sind, mit sei-
ielen und seiner internen Struktur vor. Im einzelnen ergaben
sich folgende Punkte:

Aufgaben des DFN-Vereins:
 - Entwicklg. von Konzepten zur Weiterentwicklung der Datenkommunikation
 - Mitarbeit an Normierungen auf dem Gebiet der Datenkommunikation
 - Erteilung v. Entwicklungsauftraegen
 - DFue Kostenplanungen
 - Bereitstellung von Kommunikationsdiensten
 - Betrieb von Gateway-Rechnern
 - Bereitstellung eines Informationssystems
 - Interessenvertretung der Mitglieder (z.B. gegenueber der DBP)
 - Ausbau und Pflege internationaler Kontakte auf dem Gebiet der Datenkom-
   munikation im Rahmen standardisierter Dienste.

Am Beispiel der Datenkommunikation in einer Hochschule wurden die wichtig-
sten DFN-Kommunikationsdienste, wie Electronic Mail, Remote Login (Dialog-
zugriff) und Dateitransfer plastisch erlaeutert. Desweiteren wurden die
wichtigsten nationalen und internationalen Datenkommunikationsnetze, wie
X.400, EARN/BITNET, EUNET/UUCP, CSNET, vorgestellt, wobei aber besonders
der Stand und Ausbau des deutschen Wissenschaftsnetzes (WIN), das der DFN
in Kooperation mit Telekomm betreibt, in den Vordergrund rueckte.

Derzeit hat dieses Netz mit seiner modernen Technologie bereits die beacht-
liche Zahl von 197 Anschluessen zu verzeichnen, wobei die Wissenschaftsein-
richtungen der ehemaligen DDR sukzessive angeschlossen werden sollen.

Diesem Aspekt widmete sich vornehmlich Herr Adler im zweiten Teil des Vor-
trages. Er berichtete ueber das vom BMFT gefoerderte Pilotprojekt zur Be-
reitstellung der DFN-Dienste fuer die Wissenschaftseinrichtungen der neuen
Bundeslaender und den Stand der Vernetzung.

Globale Ziele des Projektes sind:
 - Aufbau einer Kommunikationsinfrastruktur fuer die Wissenschaftseinrich-
tungen der ehemaligen DDR
 - Einfuehrung und Nutzung von OSI-gerechten Diensteote
Login, Dateitransfer)
 - Gestaltung von Beispielloesungen fuer die Anwendung von Kommunikations-
diensten als Referenzloesungen u. Vorlauf fuer andere Volkswirtschaftsbe-
reiche bei der Nutzung des oeffentlichen Datenpaketnetzes, mit dessen Auf-
bau Mitte 1990 begonnen wurde. Anhand von Schaubildern stellte Herr Adler
den Stand der Vernetzung dar. Wichtige Wissenschaftseinrichtungen, wie et-
wa die Techn. Universitaeten Dresden und Magdeburg sind bereits durch Lei-
tungen ueber das Institut f. Informatik u. Rechentechnik der AdW in Berlin-
Adlersdorf an das WIN-Netz angebunden.


II. Wissenschaftsjournalismus - Balanceakt zwischen "harter Wissenschaft und
    lesergerechter Aufbereitung?  -  Samstag, 17.11.90

1. Probleme und Perspektiven des Wissenschaftsjournalismus - Anmerkungen eines
   Kommunikationswissenschaftlers
   Referent: Prof. Dr. Walter Hoemberg, Universitaet Eichstaett

Prof. Hoemberg begann seinen informativen und dabei unterhaltenden Vortrag
mit der Praesentation einer "Zeitungsente", die in einer renommierten Wis-
senschaftszeitschrift erschienen war. In dieser Meldung wurde ueber die
Zuechtung sogenannter Rintomaten berichtet, die den Wissenschaftlern McDo-
nald und Wimpey geglueckt sei. Am Beispiel dieses "Grubenhundes", wie Prof.
Hoemberg es nannte, wurden Problemkreise und Perspektiven des Wissenschafts-
journalismus aus der Sicht eines Kommunikationswissenschaftlers entwickelt.
Im einzelnen standen dabei folgende Gesichtspunkte im Vordergrund:

  - Auswahlkriterien fuer Wissenschaftsnachrichten
  - Die Gefahr des Wissenschaftsjournalismus, sich primaer an Experten aus
    dem jeweiligen Berichtsfeld zu orientieren und den Bezug zum durchschnitt-
    lichen Leser, Hoerer oder Zuschauer und seiner Erfahrungswelt zu verlieren
  - Die Gefahr des Wissenschafts-Ghettos in den Medien und der Eingrenzung des
    Themenspektrums
  - Plaedoyer fuer die Herstellung eines lokalen und regionalen Bezugs von
    Wissenschaftsmeldungen

Prof. Hoemberg schloss seinen Vortrag mit der Bemerkung, dass gerade der of-
fenbar uneingestandene Grundkonsens, der das berufliche Routinehandeln im
Wissenschaftsjournalismus bestimme und die Defizite journalistischer Wissen-
schaftsvermittlung zeige, es notwendig mache, diesen Konsens immer wieder
in Frage zu stellen.


2. Welche Informationen braucht der Wissenschaftsjournalist, wie bekommt er
und wie verarbeitet er sie? Beispiele aus der Praxis der Printmedien

Referent: Reiner Korbmann, Chefredakteur "Bild der Wissenschaft", Stuttgart


Waehrend Prof. Hoemberg das Feld des Wissenschaftsjournalismus aus der Sicht
der Kommunikationswissenschaft beleuchtete und dabei vor allem auf das Bei-
spiel der Tageszeitungen einging, rueckte Herr Korbmann das "Handwerkszeug"
des Wissenschaftsjournalisten, staendig untermauert durch Beispiele aus sei-
ner Praxis, und die Special Interest-Zeitschriften in den Mittelpunkt seiner
Ausfuehrungen.

Auch hier seien die zentralen Gesichtspunkte kurz zusammengefasst:
Nach einem kurzen ueberblick ueber die wichtigsten Wissenschaftsmagazine
ging Herr Korbmann ausfuehrlich auf die Informationsbeschaffung und -verarbei-
tung ein. Als wichtigste Informationsquelle bezeichnete Herr Korbmann die an-
gelsaechsischen Wissenschaftsmagazine (z.B. New Scientist). Daneben hob er
die Pflege persoenlicher Kontakte zu Wissenschaftlern und das Telefon als
unentbehrliches und zentrales Medium der Recherche hervor. Kritisch merkte er
gegenueber den Pressestellen der Hochschulen an, dass zuwenig "Interna" aus
der Hochschule bekannt werde. Pressemitteillungen wuerden keine Recherchen er-
setzen, sondern seien eher als Ausgangspunkt von Recherchen zu werten.

Die Flut von Informationen gelte es zu selektieren. In diesem Zusammenhang
ging Herr Korbmann kritisch auf das Medium Electronic Mail ein, das seiner An-
sicht nicht in der Lage sei, dass Medium Papier zu ersetzen, sondern allen-
falls als Ergaenzung zur herkoemmlichen Form der Kommunikation zu verstehen
sei. Kritisch aeusserte er sich auch zur Moeglichkeit der Online-Datenbankre-
cherchen. Diese Gesichtspunkte wurden auch in der anschliessenden Diskussion
durchaus kontrovers diskutiert. Bemerkungen zur Informationsverarbeitung, die
den Kriterien der Praezision und Richtigkeit genuegen muesse, zur Situation
der freien Wissenschaftsjournalisten und zur Ausbildung von Wissenschaftsjour-
nalisten, wobei er bemerkte, dass der solideste Einstieg in den Beruf des
Wissenschaftsjournalisten immer noch ein Fachstudium sei, beendeten seinen
Vortrag.


3. Wissenschaft - umgesetzt in Bild und Ton. Wissenschaftsjournalismus aus
Sicht elektronischer Medien

Referent: Prof. Winfried Goepfert, Institut fuer Publizistik der FU Berlin,
ehemaliger Leiter der Wissenschaftsredaktion des Sender Freies Berlin (SFB),
Berlin

Prof. Goepfert zeigte am Beispiel zweier Fernsehreportagen (Recycling von
Autos, Bau eines Satelliten in der TU Berlin) die Besonderheiten des Wissen-
schaftsjournalimus im Bereich elektronischer Medien auf. Das Medium Fernse-
hen biete speziell fuer die Vermittlung grosse Vorteile, da Experimente und
Forschungsarbeiten im Bild gezeigt und im Ton erlaeutert werden kann. Dabei
gelte es aber Besonderheiten zu beachten:
 - Die Bildinformation ist staerker als die Wortinformation
 - Die "Bilderstory" sollte bei einem Fernsehbericht ueber wissenschaftl.
   Themen im Vordergrund stehen
 - Eindeutigkei der Bildaussage
 - Verhaeltnis von Wort und Bild
 - Schnittfolge und andere technische Hilfsmittel
 - Die suggestive Wirkung wissenschaftsspezifischer Bilder
 - Die Arbeit mit Wissenschaftlern vor der Kamera
 - Graphiken und Tricks

Prof. Goepfert ging im Zusammenhang seiner Ausfuehrungen auch auf die Zusam-
menarbeit zwischen Pressestellen und Wissenschaftsjournalisten ein, wobei er
die gute Kooperation mit der Pressestelle der TU Berlin hervorhob.

Diskussion:
Folgende Fragen und Gesichtspunkte standen im Mittelpunkt in den Diskussions-
phasen zwischen und nach den Referaten.
 - Verantwortlichkeit des Wissenschaftsjournalisten. Unterliegt der Wissen-
   schaftsjournalist einem besonderen Wertesystem?
 - Orientiert sich der Wissenschaftsjournalismus mehr an den Wissenschaftler
   als am "normalen" Leserpublikum?
 - Die Situation der freien Wissenschaftsjournalisten
 - Die Aufgaben der Pressestellen und Formen der Zusammenarbeit mit den
   Informationsabnehmern
 - Probleme und Perspektiven des Wissenschaftsjournalismus und der Arbeit
   der Pressestellen in den neuen Bundeslaendern
 - Electronic Mail und Online-Datenbankrecherche versus herkoemmlichen
   Kommunikationsformen

Vor allem die beiden letzten Punkte nahmen breiten Raum in der Diskussion ein.
So fanden die kritischen Bemerkungen Herrn Korbmanns ueber die Nuetzlichkeit
von E.Mail, die er allerdings selber im Lauf der Diskussion relativierte,
fanden teilweise heftigen Widerspruch, aber auch Zustimmung.


4. Die Pressestelle der Hochschule - Mittler und "Verkaeufer" von Wissenschaft
(taegliche Arbeit, Probleme, Produkte)
anschliessend: Rundgang durch die Pressestelle und Online-Vorfuehrung "E.Mail
-System" der Nutzergruppe Wissenschaftsjournalisten

Referenten: Dr. Kristina Zerges, Pressesprecherin der TU Berlin
            Dipl.Pol. Rainer Klemke, Pressesprecher der HdK Berlin

Am Nachmittag wurden in zwei Gruppen die Pressestellen der TU Berlin und
der HdK Berlin besichtigt, wobei die jeweiligen Pressesprecher ueber Ihre
Aufgaben und Ihre Arbeit als Mittler und "Verkaeufer" von Wissenschaft re-
ferierten. Vor allem die Kollegen aus den neuen Laendern zeigten sich dabei
beeindruckt ueber die personelle und technische Ausstattung dieser beiden
Pressestellen. ueber die Moeglichkeit der Kooperation zwischen Pressestellen
der alten und neuen Bundeslaender wurde in diesem Zusammenhang ausfuehrlich
diskutiert. Eine jeweilige Online-Vorfuehrung des E.Mail Systems KOMEX und
der Moeglichkeiten von Online-Datenbankrecherchen beendete die Programmpunk-
te des Tages.


III. Die Situation des Wissenschaftsjournalismus in den fuenf neuen
     Bundeslaendern

1. Bisherige und kuenftige Arbeit eines Wissenschaftsjournalisten

Referent: Gerhard Kirsch, ehemals Ministerium fuer Umweltschutz, Naturschutz,
          Energie und Reaktorsicherheit der DDR und Vorsitzender der Sektion
          Wissenschaftsjournalismus im VDJ

Herr Kirsch referierte ueber die Situation des Wissenschaftsjournalismus
vor der "Wende" in der DDR und bemerkte, dass die Grundlagen journalistischer
Arbeit nicht abgeschafft worden sind, sondern sich jetzt erst entfalten koen-
nen. Es sei nun der Moment besonderer Ansprueche fuer den Wissenschaftsjourna-
lismus in der ehemaligen DDR gekommen. In der Vergangenheit sei gerade der
Bereich wissenschaftlicher Berichterstattung eine Nische gewesen, in der sich
Journalisten staatlicher Bevormundung mehr haetten entziehen koennen, als es
in anderen Sparten moeglich gewesen sei. Allerdings sei nicht zu verkennen,
dass der Wissenschaftsjournalismus in grossen Teilen den Character eines
Verlautbarungsjournalismus getragen habe.

Herr Kirsch gab einen ueberblick ueber die Medienlandschaft der ehemaligen
DDR im Bereich des Wissenschaftsjournalismus. Mit einem Plaedoyer zur journa-
listischen Einflussnahme auf die Zukunft beendete Herr Kirsch seinen Vortrag.


2. Kuenftige Aufgaben einer Hochschulpressestelle

Referent: Dr. Mathias Paetzold, Pressesprecher der Universitaet Rostock

Nach einem kurzen, aber sehr informativen ueberblick ueber die wechselhafte
Geschichte der Universitaet Rostock, einer der aeltesten Universitaeten
Deutschlands, ging Dr. Paetzold ebenfalls auf die Situation vor dem Umbruch
in der DDR aus der Sicht der Pressestellen ein. Im real existierenden Sozia-
lismus, so Dr. Paetzold, durfte und konnte nichts verbessert werden. Die
Pressestelle der Universitaet unterstand direkt dem 1. Prorektor und war an
dessen Weisungen direkt gebunden. Die Universitaetszeitung unterstand der
Parteileitung der Universitaet.

Als kuenftige vorrangige Aufgaben bezeichnete Dr. Paetzold die Zusammenfueh-
rung der Pressestelle und der Universitaetszeitung und die Entwicklung eines
oeffentlichkeitsbewusstseins bei den Wissenschaftlern. In der Folge der un-
zulaenglichen personellen und technischen Ausstattung der Pressestellen wer-
de es zunaechst darauf ankommen, zumindest im lokalen Umfeld eine oeffent-
lichkeit um das Geschehen an der Universitaet herzustellen.


3. Wissenschaftsmagazine und -zeitungen am Beispiel "Spectrum"

Referent: Heiner Grienitz, stv. Chefredakteur der Zeitschrift "Spectrum" der
          Akademie der Wissenschaften, Berlin


Herr Grienitz berichtete im ersten Teil ueber die Geschichte der Wissen-
schaftszei; DDR und fuehrte die Characteristica der einzel-
nen Zeitschriften auf. Am Beispiel der Zeitschrift "Spectrum", deren Haupt-
aufgabe die Vermittlung wissenschaftlicher Erkenntnisse aus der Akademie der
Wissenschaft ist, wurde deutlich, wie schwierig es zur Zeit in den neuen Bun-
deslaendern ist, mit einem Wissenschaftsmagazin in einer Auflage von 6000
Exemplaren dem Konkurrenzdruck aus dem Westen gewachsen zu sein.


4. Probleme der Datenkommunikation in den fuenf neuen Bundeslaendern - erste
Erfahrungen bei der Nutzung von E.Mail an der Charite

Referent: Bernd-Michael Paschke, Kommunikationsorganisator des Instituts fuer
          Krankenhaushygiene an der Charite, oeffentlichkeitsreferent der
          German Unix User Group (GUUG)/East

Der unterhaltende Vortrag von Herrn Paschke war von besonderen Interesse,
zeigte er doch nun einmal aus der Sicht des Praktikers, mit welchen Schwierig-
keiten die elektronische Datenkommunikation in einem Land mit handvermittel-
tem Telefonnetz noch zu kaempfen hat. Herr Paschke, der zur Zeit ein der Nut-
zergruppe Wissenschaftsjournalisten vergleichbares Projekt im Bereich der
Medizin aufbaut, gab dabei viele Tips und Kniffe, um trotz aller bestehenden
Schwierigkeiten auf das Medium E.Mail nicht zu verzichten.


Abschlussdiskussion und Fazit:
Im Anschluss an die Referate wurden vor allem folgende Themen intensiv dis-
kutiert:
- Formen und Moeglichkeiten der Kooperation zwischen West und Ost auf allen
Gebieten des Wissenschaftsjournalismus
- Hilfsmoeglichkeiten von westdeutscher Seite
- Kuenftiger Austausch von Informationen

Als Fazit laesst sich ziehen, dass das herausragende Ergebnis dieses Seminars
der Austausch von Informationen und Erfahrungen, und dies nicht zuletzt im
persoenlichen Gespraech, von Wissenschaftsjournalisten und Pressereferenten
aus West- und Ostdeutschland war und dass sich daraus Perspektiven fuer eine
kuenftige engere Zusammenarbeit ableiten lassen. So sind z.B. die Presserefe-
renten oestlicher Hochschulen sehr daran interessiert, ihre Pressemitteilun-
gen ueber E.Mail einer breiteren oeffentlichkeit auch in Westdeutschland zu-
gaenglich zu machen. Da die technischen Voraussetzungen dies in den meisten
Faellen dies noch nicht moeglich macht, werden z.B. die Technische Universi-
taet Magdeburg, die PH Erfurt u.a. die Pressemitteilungen auf postalischen
Weg der Nutzergruppe zur Verfuegung stellen, die von EuroKomm dann in das
E.Mail System eingespeist werden.

Juergen Janik (0228/454848).
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